Wenn es nicht mehr geht, geht es eben nicht mehr. Klar. Oder?
Trennungen gehören zum Leben dazu. Natürlich. Unser Leben wäre ohne Trennung nicht zu ertragen. Wir müssen uns trennen, um uns weiter zu entwickeln, um zu wachsen, um uns zu unseren Zielen bewegen zu können. Mal trennen wir uns von Dingen, Menschen, Orten, Aufgaben, Überzeugungen. Mal werden wir getrennt und etwas geht verloren, jemand bricht mit uns, wir müssen einen geliebten Ort hinter uns lassen, verlieren eine Aufgabe oder den Glauben.
Ungewünscht oder ersehnt?
„Nach der Trennung war da erstmal eine echte Erleichterung und ein Freiheitsgefühl. Die Trennung war richtig, davon bin ich überzeugt. Nach ein paar Monaten kam dann aber eine unglaubliche Traurigkeit. Hatte ich überhaupt nicht mit gerechnet.”
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Trennungen - aktive oder passive.
Mit beiden können wir entweder einverstanden sein oder nicht. Ich trenne mich und finde das zu 100% richtig. Jemand trennt sich von mir und ich bedaure das zutiefst. Ich kann mich aktiv trennen, weil ich es für besser halte, bin aber emotional noch stark gebunden. Oder jemand trennt sich von mir und ich bin erleichtert, dass es geschieht.
Schwarz oder Weiss?
Vier Möglichkeiten reichen nicht, um die Realität von Trennungen abzubilden. Es gibt in Trennungsprozessen viel mehr als schwarz, weiß oder ein, zwei Grautöne. Der ganze Trennungsprozess enthält verschiedene Phasen und Zustände. Wo eine große Klarheit notwendig ist, um eine Trennung überhaupt zu realisieren, braucht es davor entweder ein intensives Abwägen oder den ganz großen Knall, der aber oft einen erschütternden Nachhall hat.
Egal, wie es läuft: Nach langjährigen Verbindungen und eng verflochtenen Leben ist eine Trennung ein scharfer Einschnitt. Die Karten werden neu gemischt, aber bin ich überhaupt bereit für ein neues Spiel? Das meint nicht nur eine neue Partnerschaft, sondern oft auch den Neuentwurf des eigenen Lebens.
Was geht, was bleibt?
„Ich halte nicht viel von alten Rollenbildern. Und trotzdem habe ich nach der Trennung festgestellt: Ich will nicht "die geschiedene Frau" sein. Als ob das heutzutage irgendwen interessiert. 60 % meiner Freunde sind geschieden oder getrennt. Aber irgendeine Stimme in mir sagt in so einem gehässigen Ton: Jetzt bist du eine geschiedene Frau!”
Eine Trennung konfrontiert uns immer auch mit uns selbst. Was geht mit dieser Trennung, was kann, will oder muss ich behalten? Wie lässt sich das strukturieren? Und woher kommt die Angst, mehr zu verlieren als nur eine Beziehung?
Coaching kann in jeder Phase einer Trennung hilfreich sein. Es ist gut, sich vorab bewusst zu werden, um was es mir bei einer Trennung geht. Sich selbst zu versichern, welchen Weg man gehen will und auf welche Weise. Coaching hilft auch im Akutfall, wenn viel in Bewegung ist und man das Gefühl hat, es bleibt kaum mehr ein Stein auf dem anderen. Wer bin ich in dieser gewollten oder ungewollten Umbauphase meines Lebens? Und auch, wenn schon alles gelaufen ist, nach einer realisierten Trennung, kann Coaching eine sehr gute Möglichkeit sein. Einerseits um zu reflektieren und nochmal selbstbestimmte Abschlüsse zu finden, aber auch die Zukunftskarte zu betrachten und neue Wege einzuzeichnen.
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